In meinem Heimatort Bad Eisenkappel gibt es ein schönes Brauchtum, das Kirchleintragen – genannt „Ante Pante“. Dieser Brauch entstand der Sage nach im Jahre 1180, wo Eisenkappel von einer Hochwasserkatastrophe heimgesucht und der gesamte Ort überschwemmt wurde. Nur die höher stehende Kirche Maria Dorn blieb verschont. Um diesen Tag zu gedenken und der Rettung zu danken wird nun jedes Jahr am Abend es ersten Februar (dem Tag vor Maria Lichtmess) das Kirchleintragen gepflegt.
Es werden selbstgebastelte Kirchen unterschiedlicher Größe und Art auf einem Stock befestigt, im inneren der Kirche eine Kerze entzündet und unter lautem Geschrei des Verses “Ante pante populore, kocle vrate cvile lore” durch den Ort gegangen. Nach einem kurzen Stop bei der Pfarrkirche am Hauptplatz geht es weiter zur Schlossbrücke am südlichen Ortsende. Dort werden die Kirchlein den Fluten des Vellachbaches übergeben und auf die Reise geschickt.
Der Brauch ist mittlerweile auch über die Ortsgrenzen hinaus bekannt und so sind jährlich immer mehr Leute anzutreffen, die bei diesem Erlebnis dabei sein möchten. Selbst das Fernsehen war schon des Öftern dabei.
Weitere Informationen und Bilder: Bad Eisenkappel Homepage, Brauchtumsseiten
Ich bin früher als Kind immer mit meinem eigenen Kirchlein dabei gewesen. Ich bin auch heute beim Umzug immer noch dabei, allerdings ausgestattet mit meiner Kamera um diese Tradition gebührend festzuhalten. Bei solchen Ereignissen kommt es mir meistens nicht darauf an dokumentarisch oder realistisch scharf zu fotografieren. Mir geht es hierbei darum, die Essenz dieses Schauspiels festhalten und so außenstehenden Personen – die das Ganze noch nicht kennen – einen Blick auf die Faszination, Wärme und Schönheit dieses Brauchtums zu ermöglichen.
Das bedeutet in diesem Fall sind die kleinen, warm leuchtenden Kirchlein das Außergewöhnliche. Wenn hier hunderte von leuchtenden Kirchlein in die Luft gestreckt werden, ergibt das ein Bild, das sowohl skurril als auch einzigartig zugleich ist. Da sich dies in der Nacht abspielt und alles nahezu laufend in Bewegung ist, ist es nicht einfach zu fotografieren. Dennoch habe ich großteils (zulasten der Bildqualität) auf den Blitz verzichtet um auch das „Lichtermeer“ einzufangen.
Hier ein paar Eindrücke.