Richtig belichten – die Vollautomatik

Richtig belichten – die Vollautomatik

„Sie brauchen nur den Auslöser zu drücken – den Rest macht ihre XY-Kamera“ so oder so ähnlich lesen oder hören wir immer häufiger als Werbeaussage wie eine digitale Kamera angeboten wird.

Grüner Punkt und draufdrücken – auf dem relativ kleinen Bildschirm mit seiner geringen Auflösung sehen die Bilder oft auch sehr gut aus.
Und wenn dann noch „optimales“ Wetter herrscht wird draufgedrückt, was das Zeug hält. Kostet ja nix – der Chip hat genug Kapazität.

Viele der fotografierten Aufnahmen fristen dann auch ihr Dasein auf diesem Chip und werden gelöscht, damit wieder Platz ist.
Ist es bei Ihnen genauso?
Dann brauchen Sie auch nicht weiterlesen. Genießen Sie weiter die Annehmlichkeit, ein handgroßes technisches Wunderding im Urlaub oder beim Spaziergang durch die Gegend zu tragen und knipsen Sie was das Zeug hält.

Wollen Sie aber mehr, zum Beispiel:

  •     die Aufnahmen am PC bearbeiten
  •     die Aufnahmen von einem Labor auf 30 cm x 50 cm „entwickeln“ und ausdrucken lassen
  •     Gefühle und Stimmungen jederzeit als Ausdruck von ihrem Drucker an der Wand genießen
  •     sich an den Farben erfreuen
  • … oder einfach stolz auf die gelungene Aufnahme sein?

Dann sollten sie meine Beiträge zu den Automatiken der üblichen Kameras aufmerksam verfolgen.

Das Thema in diesem Beitrag, sie haben es ja in der Überschrift gelesen, ist die Vollautomatik.
Was macht diese Automatik eigentlich?

Zunächst sorgt die Vollautomaik dafür, dass sie ihre Aufnahmen richtig belichten!
Die Vollautomatik geht davon aus, dass durchschnittliche Verhältnisse herrschen.
Durchschnittliche Lichtverhältnisse, durchschnittliche Farbtemperaturen, durchschnittliche Verhältnisse der Flächen und Farben.
Dabei wird sowohl die Belichtung als auch die Schärfe von der Vollautomatik eingestellt.
Alle Belichtungsmesser sind auf die Reflektion des Lichtes von einem „Standard-Grau“ geeicht!
Standard-Grau ist definiert als eine Fläche, die 18 Prozent des Lichtes reflektiert.
Dies bedeutet, dass alle Flächen die mehr als 18 Prozent Licht reflektieren überbelichtet werden und alle Flächen, die weniger als 18 Prozent Licht reflektieren unterbelichtet werden.

Das ist im Grunde auch nicht schlimm, weil nicht nur auf einem Punkt des Aufnahmesensors gemessen wird, sondern möglichst viele auf dem Sensor verteilte Punkte in diese Beurteilung einbezogen werden. Dadurch sind alle durchschnittlichen Objekte auch richtig belichtet.
Aber eben nur durchschnittliche Objekte.
Nun muss man nicht nervöse werden, denn Studien der Hersteller haben ergeben, dass mehr als 80 Prozent der Aufnahmen eben diese durchschnittlichen Kriterien erfüllen.

Oft ist es jedoch so, dass man eine „einzigartige“ Situation mit der Kamera festhalten will.
Entweder weil wir in diesem Moment eine besondere Lichtstimmung gesehen haben, oder weil eine Person im Gegenlicht so einen wundervollen Lichtsaum um die Haare hat, oder was auch immer.
Und genau dies sind die Situationen, in denen die Vollautomatik überfordert ist.
Da muss Hand angelegt werden, da muss im Idealfall am PC nachgebessert werden.

Und wer das regelmäßig möchte, sollte ohne Scheu die Vollautomatik nutzen.
Wer aber schon bei der Aufnahme „sieht“ dass in diesem Moment keine „Standardsituation“ herrscht, der kann die Möglichkeiten seiner Kamera nutzen  indem nicht auf Vollautomatik, sondern eine angepasste Automatik eingesetzt wird.

In folgenden Beiträgen werde ich auf die verschiedenen Automatiken der üblichen Kameras eingehen, damit sie jederzeit die richtige Wahl der Möglichkeiten ihres Werkzeuges Kamera nutzen können.

Ich würde mich freuen, wenn sie im Kommentarfeld ihre Erfahrungen mit der Automatik mitteilen.
Keine Scheu

Immer ‚Gut Licht‘ – und gute Fotos
Ihr
Manfred

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